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Innosuisse unterstützt Forschungsprojekt der Geobrugg und des WITG: Naturgefahren-Monitoring
Bildquelle: Geobrugg, Flüelapass, Graubünden
Ausgangssituation
Barrieren aus Stahlnetzen schützen weltweit Siedlungen, Strassen und Schienen vor Gefahren wie Steinschlag, Erdrutsch oder Lawinen. Meist sind diese Barrieren schwer zugänglich. Sie zu überwachen, zu warten und zu reparieren bedeutet grossen Aufwand. Andererseits kann die Schutzwirkung verlorengehen, wenn Veränderungen wie Korrosion langfristig unbemerkt bleiben.
Instandhalten statt reparieren
Die Korrosion für einen bestimmten Standort vorherzusagen, ist fast unmöglich, denn Korrosionsklassen (ISO 14713-1:2009) können auf kleinem Raum je nach Mikroklima stark variieren. Deshalb geht es darum, den Korrosionstand einer Barriere zu kennen. Wer weiss, wie stark eine Barriere rostet, kann sich um vorausschauende Wartung kümmern, statt nachträglich zu reparieren. Dies ist kostengünstiger und zugleich sicherer.
Forschung für Predictive Maintenance
Mit der Unterstützung von Innosuisse forschen das WITG und Geobrugg an einem Messsystem, das den Zustand der Barriere überwacht und ihre Lebensdauer vorhersagt. Erst damit ist vorbeugende Instandhaltung sogenannte «Predictive Maintenance» möglich.
Das Messsystem soll kompakt, kostengünstig und langlebig sein. Für Anwender, beispielsweise ein Strassenbauamt, bedeutet dies, auf Ereignisse wie Murgang oder Steinschlag schnell reagieren zu können. Die zu erwartende Restlebensdauer nach mechanischer Einwirkung oder durch Korrosion wird standortspezifisch erfasst, Wartungsintervalle werden im Sinne von Predictive Maintenance geplant.
Im Forschungsprojekt sollen bestehende, erfolgreiche Produkte künftig um eine digitale Komponente erweitert werden. Insbesondere die aussagekräftige Überwachung der Korrosion der Stahldrahtprodukte über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren ist technologisch anspruchsvoll.
Dieses Projekt ist die Fortsetzung einer gelungenen Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft - zwischen der Geobrugg und des Tägerwiler Forschungsinstituts WITG, die bereits seit 2012 an verschiedenen Forschungsthemen zusammenarbeiten.
Entwickeln, forschen, vernetzen
Seit seiner Gründung im Jahr 2002 unterstützt das Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau (WITG) die Wirtschaft bei der Produktentwicklung, Werkstoffoptimierung und bei Schadenanalysen. Darüber hinaus erschliesst das Forschungsinstitut weitergehende Leistungen, zum Beispiel den Zugang zu einem Knowhow-Pool von über 100 Wissenschaftlern oder zu Projekten mit Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung. Trägerin des WITG ist die Thurgauische Stiftung für Wissenschaft und Forschung.
Gerne sind wir auch für Ihre Forschungsideen, Werkstoffoptimierung und Schadensanalysen Ansprechpartner. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme:
Torsten Bogatzky, Dipl.-Ing. (FH), operative Leitung WITG
Telefon 0041 71 666 4204